1.000 Unternehmen in der Datenbank: Der DNK feiert Meilenstein in Berlin
Im April hat das 1.000ste Unternehmen eine DNK-Erklärung in der Datenbank des Deutschen Nachhaltigkeitskodex (DNK) veröffentlicht.
Gunda Röstel, stellvertretende Vorsitzende des Rates für Nachhaltige Entwicklung (RNE), blickte in ihrer Eröffnungsrede auf die Entstehung des Transparenzstandards zurück. Sie dankte langjährigen Wegbegleiter*innen, die maßgeblich an der Entwicklung des DNK beteiligt waren. Seit seiner Entwicklung im Jahr 2010 wird der DNK an neue regulatorische Anforderungen angepasst, bleibt stets anschlussfähig und die Zahl der Anwenderunternehmen steigt kontinuierlich. „Heute blicken wir mit Freude auf eine breite Community aus unterschiedlichen Branchen“, betonte Röstel.
Unternehmen, die direkt oder indirekt von den neuen europäischen Richtlinien, wie z. B. der Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD), betroffen sind, benötigen kostenlose Unterstützung. „Wir brauchen diese deutsche Übersetzung der europäischen Standards vor allem für kleine und mittlere Unternehmen“, sagte Gunda Röstel mit Blick auf diese Unternehmen, deren Ressourcen für die Umsetzung steigender regulatorischer Anforderungen ohnehin schon stark beansprucht sind. Sie schloss ihre Rede mit einem positiven Blick in die Zukunft und stimmte die Gäste auf die nächsten 1.000 Unternehmen ein.
Rückenwind aus der Politik
Michael Kellner, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz, setzte die Messlatte gleich zu Beginn seiner Keynote noch deutlich höher und wünschte sich bald 10.000 Anwenderunternehmen im DNK.
Als Mittelstandsbeauftragter der Bundesregierung hat er den DNK im Dezember 2022 in den Aktionsplan „Mittelstand, Klimaschutz und Transformation“ aufgenommen und damit seine Unterstützung auf politischer Ebene deutlich gemacht. Mit Blick auf die zunehmenden regulatorischen Anforderungen, die auch den Mittelstand betreffen, sagte er: „Wir müssen es dem Mittelstand leichter machen, den Weg der nachhaltigen Transformation zu gehen und dabei kann der DNK unterstützen.“ Wenn die CSRD hunderte Seiten umfasse, sei es für kleine und mittelständische Unternehmen ohne handhabbare Übersetzung sehr schwierig, diese im Geschäftsalltag umzusetzen.
Michael Kellner hatte abschließend eine klare Botschaft: „Ich will Anforderungen für kleine und mittlere Unternehmen, die klar und praktikabel sind und dafür spielt der DNK eine wichtige Rolle. Wir brauchen einen Helpdesk.“
Unternehmensvertreter*innen über den DNK
Nach der politischen Einordnung folgte ein Blick in die Praxis. Wer nutzt eigentlich den Deutschen Nachhaltigkeitskodex? Wie hilft er den Unternehmen ganz konkret? Aber auch: Was wünschen sich die Unternehmen für die Zukunft? Sechs Unternehmensvertreter*innen unterschiedlicher Größe, Branche und Rechtsform kamen zu Wort:
Mareike Rehl, Freiburger Verkehrs AG (VAG)
„Super wichtig ist die Integration der Anforderungen aus der CSRD in den DNK.“
Maria Seifert, Textilmanufaktur Seifert
„Unterstützung ist für uns sehr wichtig. Die Entscheidung für den DNK war eine persönliche. Das DNK-Team war für mich der entscheidende Grund. Der Umgang miteinander macht es für uns aus.“
Christoph Reichert, Salzlandsparkasse
„Ich wünsche mir, dass der DNK über Schnittstellen nutzbar gemacht wird wie ein Handelsregister, damit wir ihn nutzen können, um uns auf Kundengespräche vorzubereiten. […] Wenn Unternehmen eine DNK-Erklärung haben, sind sie eines unserer Highlights.“
Dennis Pütz, Pütz GmbH & Co. Folien KG
„Wir sind Teil internationaler Lieferketten und spüren den Druck, Nachhaltigkeitsinformationen zu liefern. Diese 100.000 Fragebögen, die man vorgelegt bekommt, und jeder ist anders. Da wird man wahnsinnig.“
Kerstin May, REWE Group
„Der DNK wird weiterhin eine wertvolle Rolle spielen, denn der Bedarf nach Unterstützung ist groß, vor allem bei Unternehmen, die erstmalig berichtspflichtig werden, und niemand ist so gut aufgestellt wie der DNK, um diesen abzudecken.“
Marie Kahle, Deutsche Werkstätten
„Der DNK ermöglicht einen leichten Einstieg in die Nachhaltigkeitsberichterstattung. Besonders der Branchenleitfaden Handwerk ist für uns ein sehr praktischer Ansatz!“
Anschlussfähigkeit bleibt weiterhin das Ziel
Vielen Dank für die wertvollen Impulse, die in die geplante Weiterentwicklung des DNK einfließen sollen. Wir freuen uns über die positiven Worte aus der Politik und fühlen uns in unserem bisherigen Kurs bestätigt. Ziel des DNK bleibt es, anschlussfähig an regulatorische Anforderungen zu sein und alle Unternehmen auf dem Weg der Transformation zu begleiten – insbesondere auch den Mittelstand.
Impressionen
Fotos: Kira Hofmann/Photothek